Bonn (agrartotal/fr) - Da brate mir doch einer einen Storch – was natürlich aus tierschutzrechtlicher, wie aber ganz besonders auch aus geschmacklicher Sicht, hier völlig unpassend wäre. Wenngleich, der Anlass gebe es schon her.
Da steigt doch tatsächlich Clemens Tönnies bei Thomas Schröder, dem Präsidenten des Deutschen Tierschutzbundes, ins Bett, oder besser gesagt, in die Vermarktungsschiene! Da soll doch keiner erzählen, dass er das schon längst geahnt, oder gar gewusst hätte. Ein wahres Meisterstück der Geheimhaltung und des Marketings. Auf alle Fälle kann man in der Zentrale des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn die Sektkorken knallen lassen, hat man doch zumindestens jetzt das Gefühl, dass es mit dem Label des Deutschen Tierschutzbundes, wenn nicht gleich rasant, dann doch auf alle Fälle weiter geht.
Fast vergessen sind die trüben Tage, in denen man das Label, oder besser gesagt, das Fleisch mit dem Label, vergebens in den Tiefkühltruhen der Verbrauchermärkte suchte. Spötter und Neider(?) gingen schon von einem Totalflop aus - den sie sich die Tierschutzseite aber auf alle Fälle nicht hätte leisten können. Zu viel hing, bzw. hängt auch noch heute, von den Erfolg dieses Labels für den Deutschen Tierschutzbund ab.
Sei‘s drum! Wahrscheinlich kann Thomas Schröder und auch der ehemalige Tierschutz-Präsident und Ideengeber, Wolfgang Apel, jetzt ruhiger schlafen. Ob man das bei Vion, die bislang die einzigen Partner des Deutschen Tierschutzbundes beim Label waren, auch kann, sollte hinterfragt werden, obwohl - eine ehrliche Antwort der Gefühlslage von dort wohl ausbleiben dürfte. Wobei - geschäftlich gesehen - könnte Vion "drei Kreuze" machen, schließlich war - wie man so in der Branche hörte - kein Geschäft mit dem Label zu machen!
Clemens Tönnies hat zumindest bewiesen, dass er immer noch für eine Überraschung gut ist - wobei er damit nicht beweist, dass er noch die gute Nase für's Geschäft hat, allerdings für die Außenwirkung - das Image - nach wie vor! Clemens Tönnies war es sich schließlich langsam auch schuldig, dass mit dem Label des Deutschen Tierschutzbundes! Nachdem seine Betriebe in der Vergangenheit, nicht nur im Fernsehen, immer öfter als „der Gute“ präsentiert wurden, war es an der Zeit, Zeichen folgen zu lassen. Besser als das Label ging es da wohl kaum noch!
Thomas Schröder, der seit kurzem auch im Beraterteam der Initiative Tierwohl sitzt, in der - der Initiative - Clemens ein gewichtiges Wort mitzureden hat (wo nicht?) - ist auf alle Fälle dem Zenit seiner Macht ein erhebliches Stück näher gekommen! Soviel Einfluss - und auch Macht - wie der Deutsche Tierschutzbund derzeit auf sich vereint, hatte er auf die landwirtschaftliche Nutztierhaltung in Deutschland noch nie, zumindest nicht unter dem jetzigen Präsidenten Schröder und unter seinem Vorgängern schon gar nicht - allerdings eine Macht mit allen davon abhänigen und korrespondierenden Verpflichtungen und Gefahren.
Pressetext im Anhang