Wegen Corona: Zwei Meter Abstand in Geschäften in Lettland vorgeschrieben

L-infos/AHK - Wie die Deutsch-Baltische Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen (AHK) mitteilt,  müssen zum Schutz gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus  Menschen in Lettland in Geschäften mindestens zwei Meter Abstand voneinander halten.

Einzelhändler haben dazu entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, wie aus einem vom Wirtschaftsministerium in Riga erlassenem Dekret hervorgeht. Demnach müssen in allen Läden deutlich sichtbare Hinweisschilder angebracht werden, in größeren Geschäften mit einer Fläche von mehr als 100 Quadratmetern sind im Kassenbereich zudem Wartelinien auf dem Fußboden zu markieren. Diese sollen den Kunden dabei helfen, den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zueinander einzuhalten. Alle 15 Minuten sollen Durchsagen mit der Aufforderung abgespielt werden, Menschenansammlungen zu vermeiden, nicht unnötig viel Zeit im Laden zu verbringen und soziale Distanz zu wahren.

Viele Einzelhändler hatten zuvor bereits eigene Maßnahmen getroffen und etwa Schutzscheiben aus Plexiglas an den Kassen angebracht. Diese sollen die Mitarbeiter an der Kasse vor einer Tröpfcheninfektion mit dem neuartigen Virus Sars-CoV-2 bewahren. Am Eingang vieler Geschäfte stehen zudem Desinfektionsmittel und Einmalhandschuhe für Kunden und Angestellte bereit. Überall wird den Kunden zudem empfohlen, möglichst bargeldlos mit Karte zu bezahlen oder noch besser Selbstbedienungskassen zu nutzen - damit es wenig direkten Kontakt zwischen Menschen gibt. Um den Andrang in Supermärkten zu entzerren und besonders Risikogruppen wie Senioren zu schützen, haben manche Einzelhändler gesonderte Öffnungszeiten für verschiedene Kundengruppen eingeführt.

In Lettland gab es bislang mehr als 220 nachgewiesene Infektionsfälle. Die Regierung hat bis Ostern den landesweiten Notstand ausgerufen und den internationalen Personenverkehr ausgesetzt. Für den Warenverkehr gibt es keine Begrenzungen. Nach anfänglichen Hamsterkäufen von vor allem Buchweizen und Toilettenpapier hat sich das Einkaufsverhalten wieder normalisiert. "Lebensmittel sind und werden in lettischen Geschäften erhältlich sein", versicherte Landwirtschaftsminister Kaspars Gerhards. Es bestehe kein Grund zur Sorge vor Engpässen. Lettische Hersteller könnten den lokalen Markt vollständig beliefern.

Auch der Verband der lettischen Lebensmittelunternehmen bestätigte, dass die Versorgung in vollem Umfang sichergestellt ist. Die Produktionskapazität sei insgesamt höher als die Nachfrage von Lebensmitteln. Der Kooperationsrat der Lettischen Landwirtschaftsorganisation zerstreute ebenfalls Sorgen vor Nachschubproblemen und forderte die Bevölkerung zugleich dazu auf, lokale Produkte von lettischen Landwirten zu kaufen. Damit könne die heimische Wirtschaft in schwierigen Zeiten gestützt werden.

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