Swedbank: Nordische und Baltische Staaten gut vorbereitet auf Corona-Krise

Kann es die baltisch/lettische Holzwirtschaft auch diesmal wieder richten?

L-infos/AHK - Wie die Deutsch-Baltische Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen (AHK) mitteilt, werden   die Auswirkungen der globalen Coronavirus-Krise  auch die Konjunktur in den nordischen und baltischen Staaten stark in Mitleidenschaft ziehen.

Doch werden sie sich einer neuer Swedbank-Studie zufolge möglicherweise stärker erholen als viele andere Länder. Demnach sei die Art des Schocks, den die Ausbreitung des Virus ausgelöst hat, ganz anders als in früheren Krisen. Doch seien die Länder im Nordosten Europas gut vorbereitet, um die Herausforderung anzunehmen.

"Die nordischen und baltischen Volkswirtschaften werden aufgrund ihrer geringen Größe und relativen Offenheit von dem durch COVID-19 verursachten Schock schwer betroffen sein. Starke wirtschaftliche Grundlagen und eine zeitige Reaktion auf die Gesundheitskrise stellen sicher, dass sich die Länder in einer vorteilhaften Position befinden, um die Herausforderung anzugehen", heißt es in dem Ende Mai veröffentlichten Bericht.

Nach Einschätzung der Swedbank ist die Abruptheit und Schwere des wirtschaftlichen Schocks beispiellos und weitaus größer als während der globalen Finanzkrise. Weltweit seien Volkswirtschaften doppelt betroffen - sowohl durch sinkende Nachfrage auf den Exportmärkten als auch durch den dramatischen Rückgang der Binnennachfrage. Daraus ergeben sich düstere Aussichten für die kleinen und offenen Volkswirtschaften der nordischen und baltischen Staaten.

Angesichts  ihrer soliden Finanzpolitik und der vergleichsweise geringen Staatsverschuldung können die Volkswirtschaften der Region die Wirtschaftskrise durch eine breite Palette von Unterstützungsmaßnahmen lindern. Auch wenn deren Umsetzung oft zu wünschen übrig lasse, lernten die Regierungen dem Bericht zufolge schnell. Die finanziellen Anreize sollten dabei auch auf umweltfreundliche Investitionen ausgerichtet sein.

Insgesamt werde die Stärkung des Gesundheitssystems eine Schlüsselpriorität sein. Weitere Strukturreformen seien auch im Bildungsbereich erforderlich, um das Humankapital für den zukünftigen Arbeitsmarkt fit zu machen. Für die baltischen Staaten sei zudem die Gewinnung neuer Investitionen "von entscheidender Bedeutung", schreiben die Swedbank-Ökonomen

"Die Krise gibt den nordischen und baltischen Volkswirtschaften die Möglichkeit, auf mutigere Politiken und Reformen zu drängen, die zuvor aufgrund mangelnder Dringlichkeit oder fehlendem politischen Willens verschoben wurden. Dadurch können die nordischen und baltischen Staaten aus diesem Kampf noch stärker, wettbewerbsfähiger und nachhaltiger hervorgehen“, resümiert das größte Finanzinstitut in den baltischen Staaten.

Der gesamte Swedbank-Report mit Einschätzung und Ausblicken für die einzelnen Volkswirtschaften der nordischen und baltischen Staaten ist hier abrufbar.

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