L-infos /Landwirtschaftsministerium Litauen - Eine ungewöhnliche Situation verändert das Leben und die Gewohnheiten von allen. Derzeit bereitet sich die Landwirtschaft Litauens unter außergewöhnlichen Bedingungen auf die Frühjahrsarbeit vor. Laut dem Landwirtschaftsminister von Litauen, Andrius Palionis, gibt es keinen anderen Weg, als sich an die aktuelle Situation anzupassen.

Die Landwirtschaft ist bereit, den Nahrungsmittelbedarf der Bevölkerung des Landes zu decken - in Litauen gibt es viele Produkte mit einem Selbstversorgungsgrad von über 100 Prozent, die Landwirte geben jedoch an, Schwierigkeiten bei der  Beschaffung der Waren zu haben, die sie für landwirtschaftliche Tätigkeiten benötigen, erklärte das litauische Landwirtschaftsministerium weiter.

„Erst wenn Sie eine geschlossene Tür finden, ändern Sie Ihre täglichen Gewohnheiten. Jetzt, da es keine andere Möglichkeit mehr gibt, ist es möglich, woanders zu bestellen, niemand hat dies verboten! Heute ist es wichtig, Waren sicher  im direkten Kontakt zu verkaufen. Regierungsentscheidungen zielen darauf ab, die persönlichen Kontakte zu minimieren, und das ist richtig “, und so  schlägt der Minister den Landwirten andere Möglichkeiten vor, die benötigten Waren zu kaufen.

Nach Angaben des Ministers  sind  die Lager mit Pflanzenschutzmittel und Düngemitteln gefüllt, und Litauen hat auch einen Garanten - eine eigene Düngemittelfabrik. Die kommerzielle Verkehrsbewegung zwischen EU-Ländern sind darüber hinaus nicht geschlossen und die Versorgung ist einigermaßen sicher.

Da die Europäische Kommission die Außengrenzen der EU schließt und die Möglichkeit einer Selbstisolierung der Mitgliedstaaten in Zukunft nicht ausschließt, fordert der Minister die Verarbeiter und Händler nachdrücklich auf, sich an die lokalen Hersteller und Produzenten zu wenden. Das Landwirtschaftsministerium wird zu vermitteln versuchen, dass sich die einheimischen Milchverarbeiter auf die Verarbeitung von litauischer  Milch konzentrieren werden, die zuvor nach Polen exportiert wurde, und nicht auf estnische und lettische, die möglicherweise schwer zu importieren sind.

Das Landwirtschaftsministerium erwägt ebenfalls, sich an einer Intervention zu beteiligen, aber dies wäre ein extremer Fall, sagte er. "In einer Situation, in der die ganze Welt mit ähnlichen Problemen konfrontiert ist, müssen wir untersuchen, wie ein Sektor einem anderen helfen kann, wirtschaftliche Schäden zu minimieren", sagt Palionis.

Warteschlangen an Grenzposten veranlassten die Regierung heute, die Priorität von Lebensmitteltransportern in der Grenzzone zu prüfen. Wenn die Situation zu höheren Preisen und unfairem Handel führt, sagte der Minister, dann würde und kann die Regierung die Möglichkeit der Festsetzung der Verkaufspreise für Grundprodukte nicht ausschließen.

Da die Europäische Kommission die Verhandlungen über die nächste Finanzperiode verschoben hat, befasst sich das Landwirtschaftsministerium nun hauptsächlich mit dieser Periode - geplanten Frühjahrsinspektionen, Durchführung von Investitionsprojekten, Fristen für Ernteerklärungen. "Wir warten darauf, dass die Europäische Kommission am Montag auf unsere Anfragen reagiert",[sagte der Minister.

Der Ausnahmezustand wird auch diejenigen betreffen, die EU-Unterstützung  brauchen, die eine Verlängerung der Fristen für alle Anträge auf EU-Unterstützung benötigen. Der Minister macht auf die Möglichkeit aufmerksam, sich per Kurier oder Einschreiben bei den entsprechenden Stellen zu melden.

Für alle, die Angst haben, Marktpositionen zu verlieren, hat der Minister eine Botschaft - unsere Landwirte werden nicht vergessen. „Landwirte können, wie jedes andere Unternehmen auch, von Unterstützung profitieren. Wir sind uns bewusst, dass  die Sicherheit und Unabhängigkeit unseres Landes von der Landwirtschaft und der Ernte abhängen. Die getroffenen Entscheidungen zeigen die Position der Regierung und des Parlaments,  den Unternehmen, der Landwirtschaft und der Industrie, zu helfen, damit der Staat weiterleben kann “, sagte der litauische Landwirtschaftsminister Andrius Palionis und beschrieb damit die derzeitige Situation.