Die "IKEArisierung" Lettlands hat begonnen: IKEA's erste Filiale in Riga

Der Geschmack der lettischen Bevölkerung war schon lange ein anderer, als der, den sie "wohnten", nur die Möglichkeiten einer Stiländerung bestand derzeit nicht - nicht richtig! Das hat sich jetzt grundlegend geändert.

L-infos/AHK/Riga - Unter großen Kundenandrang hat der schwedische Möbelkonzern Ikea Ende August seine erste Filiale in Lettland eröffnet. Rund 20 000 Menschen besuchten am Eröffnungstag das mit einer Fläche von 34,500 Quadratmetern größte Einrichtungshaus von Ikea in den baltischen Staaten in Riga. Angeboten wird dort ein Sortiment von gut 8000 verschiedenen Einrichtungsgegenständen und Designartikel.

Die Bauarbeiten auf dem rund 10 Hektar großen Gelände im Stadtteil Stopini hatten im Frühjahr vorigen Jahres begonnen. Das Unternehmen investierte nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Euro. Für die neue Filiale wurden rund 300 neue Mitarbeiter eingestellt.

Ikea ist seit Sommer 2013 mit eigenen Geschäften im Baltikum vertreten. Damals eröffnete der schwedische Einrichtungskonzern in Anwesenheit von Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite eine Filiale in Nähe des Flughafen Vilnius in Litauen. Später folgte ein weiteres Einrichtungshaus in der Hafenstadt Klaipeda.

In den kommenden Jahren will Ikea nach eigenen Angaben auch nach Estland expandieren und dort ein Geschäft eröffnen. Der 1943 von dem schwedischen Unternehmer Ingvar Kamprads gegründete Möbelriese verfügt zudem über eigene Produktionsstätten im Baltikum, vergibt aber auch Aufträge an andere Unternehmen in den drei Ländern.

Anmerkung der Redaktion: Problematisch dürfte das Erscheinen von IKEA in Latvia allerdings für die unzähligen - über ganz Lettland verteilten - kleineren Möbel- und Secondhand-Geschäfte werden, die bislang ihre Einkommen durch den verkauf von schwedischen, englischen und vor allen Dingen deutschen "Sperrmüll-Möbeln", bzw. deutschen "Antiquitäten" generierten. Einige Geschäfte in IKEA-fernen Gebieten, haben sich auch inzwischen darauf spezialisiert, original IKEA-Möbel mit erheblichen Preisaufschlägen in ihren eigenen Läden zu verkaufen. Für viele dieser Geschäfte, wie aber auch deren Beschäftigte, dürfte es keine langfristige Zukunft mehr geben. Durch die Mobilität der lettischen Bevölkerung und des leicht zu erreichenden IKEA-Parkplatzes in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums von Riga, dürfte - wie in vielen anderen Ländern auch - eine "IKEArisierung" der lettischen Wohnzimmer - und vor allem der Küchen - einsetzen! Ob die arbeitslosen ehemaligen Mitarbeiter der kleineren und durch die "IKEArisierung" untergegangenen lettischen Möbelgeschäfte auf dem offenen Land, diese Möbel dann allerdings bezahlten können, steht auf einem anderen Blatt.

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