Auch in Lettland breitet sich die Borreliose aus

L-infis/Brüssel - Das Ausmaß der Borreliose-Epidemie stellt ein europäisches Gesundheitsproblem dar, sagen die Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Die EU sollte Pläne zur Bekämpfung der Seuche, der "stillen Epidemie", die durch Zecken verbreitet wird, ausarbeiten, die nach wie vor unterdiagnostiziert ist und etwa eine Million Europäer betrifft.

Die Abgeordneten äußerten ihre Besorgnis über die alarmierende Geschwindigkeit, mit der sich Lyme-Borreliose in der gesamten EU verbreitet hat, in einer Entschließung, die am Donnerstag (15.11.2018) veröffentlicht wurde. Etwa eine Million EU-Bürger leiden an der Krankheit.

Die Kommission sollte im Einklang mit der Schwere dieser stillen Epidemie Pläne zur Bekämpfung der Seuche auf europäischer Ebene ausarbeiten, so die Abgeordneten. Sie fördern den Aufbau eines europäischen Netzwerks, einschließlich der relevanten Interessengruppen.

Das wahre Ausmaß der Lyme-Borreliose in der EU ist unbekannt, da es keine Statistiken zu dieser Krankheit gibt und dass es sehr viele Definitionen und Methoden für die Erkennung, Diagnose und Behandlung in der EU gibt, sagen die Abgeordneten. Viele Patienten werden weder schnell diagnostiziert noch haben sie Zugang zu einer geeigneten Behandlung. Die Krankheit wird aufgrund der Schwierigkeiten bei der Erkennung von Symptomen und des Fehlens geeigneter Diagnosetests unterdiagnostiziert.

Die Europäische Kommission sollte einheitliche Überwachungsprogramme einrichten und mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um standardisierte Diagnosetests und Behandlungen zu ermöglichen.

Die Abgeordneten fordern außerdem die obligatorische Berichterstattung in allen von der Krankheit betroffenen Mitgliedstaaten und die Förderung individueller Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Zecken, um die Ausbreitung der Borrelien-Bakterien einzudämmen.

Hintergrund

Die Lyme-Borreliose ist mit schätzungsweise 650.000 bis 850.000 Fällen die häufigste zoonotische Krankheit in Europa und eine höhere Inzidenz in Mitteleuropa. Die Infektion erfolgt im Frühjahr / Sommer-Semester (von April bis Oktober) und die Borreliose gilt als Berufskrankheit für Landwirte, Forstarbeiter und Feldforscher.

Infizierte Zecken und die Krankheit scheinen sich geographisch auszudehnen, und die Fälle werden nun auch in größeren Höhen und Breiten sowie in Städten erfasst. Die vermuteten Ursachen sind unter anderem Änderungen in der Landnutzung, durch Aufforstung minderwertiger Böden oder durch die Ausdehnung invasiver Pflanzen, Klimawandel, globale Erwärmung, übermäßige Luftfeuchtigkeit und andere Aktivitäten im Zusammenhang mit menschlichem Verhalten.

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