Spurensuche: Beethoven, Amenda und der 8. März!

Carl Ferdinand Amenda, Pfarrer, Geigenspieler und Freund des Komponisten Ludwig van Beethoven wurde am 4. Oktobern 1771 im Pfarrhaus von Lipaiķi/Lippaicken (der heutige Kreis Kuldīga/Goldingen) geboren und verstarb am 8. März 1836 in Talsi/Kurland

L-infos - Am 8. März feiert man seit 1911 (erstmals am 19. März 1911) den Internationalen Frauentag. Dieser Tag dürfte bekannter sein, als der Todestag des Pfarrers, Geigenspielers und nicht zuletzt auch des besten Freundes des Komponisten Ludwig van Beethoven,  Carl Ferdinand Amenda (auch Karl Friedrich Amenda, was an der lettischen Namensgebung liegt)! Für viele Beethoven- und Amenda-Fans dürfte aber der Todestag von Beethovens bestem Freund, Carl Ferdinand Amenda, ein Augenblick der Besinnung sein, ein Gedenken an eine wohl  einzigartige Freundschaft!

Valdis Veidulis hat sich auf die Spurensuche nach dem "heutigen" Carl Ferdinand Amenda begeben

Seit dem sich Valdis Veidulis aus Talsi/Kurland gemeinsam mit www.lettlandinfos.eu auf die Spurensuche nach dem "heutigen"  Carl Ferdinand Amenda begeben hat, finden wir immer wieder "neue" Aspekte und Zusammenhänge der wohl einzigartigen Freundschaft zwischen Carl Amenda und dem Komponisten Ludwig van Beethoven.

Carl Ferdinand Amenda, Pfarrer, Geigenspieler und Freund des Komponisten Ludwig van Beethoven wurde am 4. Oktober 1771 im Pfarrhaus von Lipaiķi/Lippaicken (heute Kreis Kuldīga/Goldingen) geboren. Als Carl Ferdinand Amenda zehn Jahren alt war, besuchte er die Stadtschule von Jelgava/Mitau. Danach setzte er seine Ausbildung in der Academia Petrina in Jelgava fort, wo er Deutsch, Mathematik, Geographie, Geschichte, Philosophie, Naturwissenschaften sowie Theologie studierte. Latein, Griechisch, Französisch und das Geigenspiel erlernte er in dieser Zeit ebenfalls. Im Jahr 1792 reiste Carl Amenda zusammen mit seinem Studienkollegen Gottfried Mylich nach Deutschland, um Theologie an der berühmten Universität Jena zu studieren.

In der auf dem steilen Hügel Baznīckalns 1567 in weißen Mauern erbauten Kirche von Talsi – die Dominante der Altstadt – diente Carl Ferdinand Amenda seiner Gemeinde bis zu seinem Tode am 8. März 1836

Nach dem Studienabschluss bereisten die beiden Freunde Frankreich und Schweiz, sie gaben Konzerte in vielen westeuropäischen Ländern und verdienten das nötige Reisegeld mit Privatstunden. Im Jahr 1798 kam  Carl Ferdinand Amenda in Wien an, wo er dank seinem Geigenspiel als Lehrer der Kinder des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart gearbeitet und den Komponisten Ludwig van Beethoven kennengelernt hat. Carl Amenda wurde zu einem der besten Freunde und Vertrauten von Ludwig van Beethoven und  Carl Ferdinand Amenda soll es gewesen sein,  dem Beethoven später in einem Brief sein großes Geheimnis – seinen Gehörverlust – als erstem anvertraut hat.

Die unmittelbare Freundschaft in Wien dauerte nur ein Jahr, weil Carl Amenda im Sommer 1799 dringend in die Heimat zurückkehren musste, um der Familie seines kranken Bruders zu helfen. Die Freundschaft zwischen den beiden Männern hielt aber, wie Briefe bezeugen, über den Aufenthalt in Wien hinaus, ein Leben lang.

Im Jahr 1802 wurde  Carl Ferdinand Amenda zum Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde von Talsi ordiniert und diente dieser ehrenhalber bis zu seinem Tod.

Ungefähr 4 km von der Innenstadt Talsi entfernt befindet sich die Ruhestätte von Carl Ferdinand Amenda

Carl Ferdinand Amenda  war mit Jeannette Benoit aus Genf (Schweiz) verheiratet , die ihm 13 Kindern geboren hat. Carl Ferdinand Amenda starb am 8. März 1836 an einem Nervenfieber und wurde auf dem steilen Ufer des Sees Mācītājmuiža , an dem Ort bestattet, den er selber als seine Grabstätte ausgewählt hatte.

Die Grabstätte von  Carl Ferdinand Amenda kann man eigentlich recht gut finden. Sie ist gut ausgeschildert!

Man muss aber schon einen kleinen Hügel (in  Lettland ist dies schon fast ein Berg) hinaus steigen.  

Die Grabstätte hat sich  Carl Ferdinand Amenda   selber ausgesucht. Die Landschaft ist dabei nicht einmal typisch lettisch, sondern wohl mehr typisch für Talsi/Kurland!

In den letzten Jahren haben sorgfältige und fleißige Hände die Ruhestätte von  Carl Ferdinand Amenda und deren Umgebung gepflegt, so dass sie durchaus vorzeigbar ist - was man leider nicht von allen Dingen, die  Carl Ferdinand Amenda betreffen, sagen kann!

Von  Carl Ferdinand Amenda's Grabstelle aus soll man bei gutem Wetter den roten Kirchturm von Talsi - und bei noch besserem Wetter sogar das Meer - zu sehen sein.  

Wenn man sich auf die Spurensuche nach dem heutigen  Carl Ferdinand Amenda begibt, muss man nicht nur das Pfarrhaus besichtigen, sondern sich auch schon die Mühe machen und den kleinen Hügel zur letzten Ruhestätte von  Carl Ferdinand Amenda  erklimmen. Ein Wallfahrtsort ist dies nicht, aber eine sehr schöne Gedenkstätte an einen Menschenfreund. Pfarrer, Musiker - sicher auch an den Freund von Ludwig van Beethoven - aber vor allen Dingen wohl an einen Menschen, die Welt etwas besser gemacht hat, sie mit seinem Wirken bereicherte!  

Zurück