11. November – "Lāčplēšis“-Tag

Die Feierlichkeiten zum des „Lāčplēšis“-Tag beginnen mit Gedenkgottesdiensten, verschiedene Veranstaltungen finden in ganz Lettland statt. Aufgrund von Corona wurden in diesem Jahr alle Veranstaltungen abgesagt

L-INFOS/Latvia Travel: Es ist zwar Covid-19 Krise, aber auch in diesem  Jahr, wie in jedem anderen,  werden am 11.November, dem „Lāčplēšis“-Tag überall in Lettland die lettische Nationalfahne herausgehängt und unzählige Kerzen angezündet, und zwar im Gedenken an den Sieg der Lettischen Armee über die Freiwillige Russische Westarmee, auch Bermondt-Armee genannt, am 11.November 1919. Zur Erinnerung an dieses Ereignis werden am „Lāčplēšis“-Tag die lettischen Freiheitskämpfer geehrt.

Die Farben (links) Lettlands vor dem Kulturhaus in Talsi/Kurland. Es war windstille, sonst hätte auch noch die Fahne auf dem Dach ein schönes Bild abgegeben

Die Zeit vom 18.November 1918, dem Tag der Erklärung der Unabhängigkeit Lettlands, bis zum 11.November 1919 war eine der schwierigsten Phasen in der Geschichte Lettlands, in der mehrere Schlachten geschlagen wurden und man sich bemühte, die Unabhängigkeit des Staates zu erlangen. Erst im Jahr 1919, als während der Lettischen Befreiungskämpfe die Eroberer aus Riga vertrieben werden konnte, wurde klar, dass die Unabhängigkeit erreicht war. Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei dem Fakt zu, dass die Lettischen Streitkräfte im Kampf mit der Bermondt-Armee zahlenmäßig unterlegen und darüber hinaus schlechter bewaffnet waren. Als Hauptgründe für den Sieg der Lettischen Armee wird immer noch der Mut und das Heldentum der lettischen Soldaten, die Unterstützung der Alliierten für Lettland sowie die mangelnde Initiative und schlechte Schlachtordnung des Feindes genannt.

Dieser Tag erhielt die Bezeichnung „Lāčplēšis“- Tag oder Tag des „Lāčplēšis“ zu Ehren des lettischen mythologischen Volkshelden „Lāčplēšis““(„Bärenreißer“) – der mit Bärenohren und Bärenkräften ausgestattete Kraftmensch wurde zum Symbol für Heldentum und Vaterlandsliebe.

Am 11.November 1919 wurde auch die Auszeichnung des Lettischen Staates gegründet – der „Lāčplēšis“ Militärorden mit dem Motto ‚Für Lettland“. Der „Lāčplēšis“ Militärorden wurde Soldaten der Lettischen Armee, ehemaligen Soldaten der Lettischen Schützenkompanien sowie Ausländern, die an den Lettischen Freiheitskämpfen teilgenommen oder die Gründung des Lettischen Staates unterstützt hatten, verliehen. Nur an diesem Tag kann der Orden von der Öffentlichkeit im Lettischen Nationalen Geschichtsmuseum besichtigt werden.

Die Feierlichkeiten zum des „Lāčplēšis“-Tag beginnen, wenn keine Corona das öffentliche Leben lahm legt, mit Gedenkgottesdiensten, verschiedene Veranstaltungen finden in ganz Lettland statt. In Riga wird der Gedenktag in normalen Zeiten mit einer Kranzniederlegung auf dem Rigaer Bruderfriedhof eröffnet. Im Laufe des Tages findet normalerweise auch am Freiheitsdenkmal eine Militärparade statt, die auch von den höchsten Amtspersonen des Staates besucht wird. Am Abend begeben sich dann Tausende von Menschen zum Ufer der Daugava, um am Rigaer Schloss zum Gedenken an die heldenhaften Soldaten Kerzen anzuzünden. Am Abend finden auch Festkonzerte sowie Fackelumzüge auf dem Bruderfriedhof und anderen Gedenkstätten statt. In diesem Jahr nicht, im nächsten Jahr 2021, aber hoffentlich wieder!

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